In einer Gruppe Theater zu spielen war zwar schon lange ein Wunsch von mir, jedoch war dies zunächst vor allem auch beängstigend. Theater zu spielen, das heißt: sich zu öffnen, sich einander zu zeigen und- seien wir mal ehrlich- sich auch nicht selten ein wenig zum Affen zu machen. Und schließlich kannte ich, als ich zum ersten Treffen der Szenario Gruppe 2021 kam, kaum jemanden. Doch in die Gruppe zu finden, die in diesem Jahr tatsächlich aus mehr neuen, als alten Mitgliedern bestand, ging einfacher und vor allem schneller als gedacht. Im letzten Jahr, in dem wir zusammen als Gruppe das Stück „Romeo und Julia“ erarbeiteten, lernte ich nicht nur sehr viel über das Schauspiel, sondern vor allem auch über mich selbst und die starke Verbindung, die ich zweifelsohne durch diese AG, zu den anderen Mitspieler*innen aufbauen konnte.
„Romeo und Julia“: Anfangs hielt sich die Begeisterung für dieses Stück bei manchen noch eher in Grenzen. Doch viele Aspekte, die einige von uns erst einmal abschreckten, wie beispielsweise die altertümliche Sprache oder die große Dramatik, die das Stück innehat, werden in der neuen Fassung von Jean-Michel Räber ganz neu verarbeitet, was letztendlich auch noch die letzten Kritiker dazu bewegte, dem Stück zumindest eine Chance zu geben. Und so begannen wir zu proben und schon von Anfang an war der unglaublich große Elan zu spüren, mit dem jedes einzelne Mitglied in die Proben kam. Sehr schnell wuchsen wir zu einer Gemeinschaft zusammen, was es uns erleichterte die nötige Motivation selbst an langen Probetagen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Zudem war die Aufgabe, das Stück auf die Bühne zu bringen nicht die einzige, die wir meistern mussten. Auch Kostüme und Requisiten wurden selbstverständlich für die Verwirklichung dieses Stücks gebraucht. Wir hatten das Glück, dass Natalie und Margarete ,die sich in diesem Jahr der AG anschlossen, sich dazu bereit erklärten ihre Nähkünste zur Verfügung zu stellen und die wichtige Aufgabe zu übernehmen passende Kostüme für die verschieden Rollen heraus zu suchen und anschließend auch noch nötige Veränderungen vorzunehmen. Die beiden machten zweifellos die meisten Überstunden im Theater, um auch noch das letzte Oberteil gnadenlos zu kürzen oder doch noch den perfekten Farbton für das Bühnenbild zu finden. Auch die Rollenverteilung und die Findung jedes einzelnen in seine Figur war ein langer Prozess und verlangte einige Kompromisse. So war anfangs beispielsweise die Frage, ob auch original männliche Rollen von Frauen gespielt werden können oder umgekehrt ein großes Thema. Doch letztendlich kamen wir zu einer Einigung und so wurden männliche Rollen wie beispielsweise Mercutio oder Luan von weiblichen Schauspielern besetzt, was der Performance im Endeffekt keinen Abbruch tat, sondern ihr im Gegenteil, durch die sehr passende Besetzung, Aufschwung gab. Doch erst einmal in die eigene Rolle zu finden, ist nicht immer einfach und verlangt oft viel Zeit und Energie. Nicht selten kommt es schließlich vor, dass man mit seiner Rolle etwas darstellt, womit man selbst eher wenig zu tun hat, oder auch, dass die eigene Figur Werte vertritt, denen man so gar nicht zustimmt. Entsprechend schwierig war es demnach manchmal Texte und Dialoge in eine authentische Darbietung zu verwandeln. Doch durch den ständigen Dialog mit unserem AG Leiter Ben Hergl konnten auch diese Probleme, teilweise durch Veränderungen am Text oder den Szenen, bewältigt werden, sodass sich letztendlich alle wohlfühlten. Doch das Stück bestand nicht nur aus Dialogen und Monologen, sondern beinhaltete auch diverse Tanzszenen, die wir zusammen mit der Choreografin Katja Körber aus Heidelberg an zwei Blocktagen einstudierten. Etwas, was einige von uns zwar Überwindung kostete, doch auch sehr dabei half, das Stück zum Leben zu erwecken. Je näher der erste Auftritt rückte desto intensiver wurden die Proben. Der Stress wuchs, aber die spürbaren Fortschritte motivierten uns umso mehr für die in der letzten Woche täglichen Durchläufe. Und Corona ließ auch die Szenario Gruppe nicht unverschont. So machte es etwa zwei Wochen vor der Premiere bei uns die Runde, was bedeutete, dass beispielsweise bei einem wichtigen Probetag fast die Hälfte der Gruppe fehlte. Gemeinsam bewältigten wir diese Herausforderung, indem wir uns die Choreografien und Veränderungen gegenseitig beibrachten. Und so waren wir alle am Tag der Premiere euphorisch und zuversichtlich. Diese Energie war auch während des ganzen Auftritts zu spüren und sie machte ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wieder einmal durften wir unsere Flexibilität in den kommenden Tagen unter Beweis stellen, da sich Natalie während des ersten Auftritts den Fuß verletzte. Am nächsten Tag arrangierten wir innerhalb zwei Stunden verschiedene Szene so um, dass sie auch weiterhin ihre Rolle spielen konnte. Eine große Leistung von allen Beteiligten und vor allem ein weiterer Beweis für den intensiven Zusammenhalt unserer Gemeinschaft, der sich über das Jahr aufgebaut hatte.
In meinem ersten Jahr mit der Szenario AG sammelte ich Erfahrungen für mich und mit anderen, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden und für die ich mich jederzeit wieder entscheiden würde. Ich lernte viele Menschen und Persönlichkeiten kennen, mit denen ich zusammen durch Hochs und Tiefs ging und natürlich lernte ich unglaublich viel über Schauspiel und die Freuden, Schwierigkeiten und Erfahrungen, die es mit sich bringt. Ich freue mich auf die Zeit, die mir in dieser AG noch bleibt und hoffe, dass noch viele andere ähnliche positive Erfahrungen mit Szenario machen dürfen.
Cosma Kuklinski
„Romeo und Julia“: Anfangs hielt sich die Begeisterung für dieses Stück bei manchen noch eher in Grenzen. Doch viele Aspekte, die einige von uns erst einmal abschreckten, wie beispielsweise die altertümliche Sprache oder die große Dramatik, die das Stück innehat, werden in der neuen Fassung von Jean-Michel Räber ganz neu verarbeitet, was letztendlich auch noch die letzten Kritiker dazu bewegte, dem Stück zumindest eine Chance zu geben. Und so begannen wir zu proben und schon von Anfang an war der unglaublich große Elan zu spüren, mit dem jedes einzelne Mitglied in die Proben kam. Sehr schnell wuchsen wir zu einer Gemeinschaft zusammen, was es uns erleichterte die nötige Motivation selbst an langen Probetagen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Zudem war die Aufgabe, das Stück auf die Bühne zu bringen nicht die einzige, die wir meistern mussten. Auch Kostüme und Requisiten wurden selbstverständlich für die Verwirklichung dieses Stücks gebraucht. Wir hatten das Glück, dass Natalie und Margarete ,die sich in diesem Jahr der AG anschlossen, sich dazu bereit erklärten ihre Nähkünste zur Verfügung zu stellen und die wichtige Aufgabe zu übernehmen passende Kostüme für die verschieden Rollen heraus zu suchen und anschließend auch noch nötige Veränderungen vorzunehmen. Die beiden machten zweifellos die meisten Überstunden im Theater, um auch noch das letzte Oberteil gnadenlos zu kürzen oder doch noch den perfekten Farbton für das Bühnenbild zu finden. Auch die Rollenverteilung und die Findung jedes einzelnen in seine Figur war ein langer Prozess und verlangte einige Kompromisse. So war anfangs beispielsweise die Frage, ob auch original männliche Rollen von Frauen gespielt werden können oder umgekehrt ein großes Thema. Doch letztendlich kamen wir zu einer Einigung und so wurden männliche Rollen wie beispielsweise Mercutio oder Luan von weiblichen Schauspielern besetzt, was der Performance im Endeffekt keinen Abbruch tat, sondern ihr im Gegenteil, durch die sehr passende Besetzung, Aufschwung gab. Doch erst einmal in die eigene Rolle zu finden, ist nicht immer einfach und verlangt oft viel Zeit und Energie. Nicht selten kommt es schließlich vor, dass man mit seiner Rolle etwas darstellt, womit man selbst eher wenig zu tun hat, oder auch, dass die eigene Figur Werte vertritt, denen man so gar nicht zustimmt. Entsprechend schwierig war es demnach manchmal Texte und Dialoge in eine authentische Darbietung zu verwandeln. Doch durch den ständigen Dialog mit unserem AG Leiter Ben Hergl konnten auch diese Probleme, teilweise durch Veränderungen am Text oder den Szenen, bewältigt werden, sodass sich letztendlich alle wohlfühlten. Doch das Stück bestand nicht nur aus Dialogen und Monologen, sondern beinhaltete auch diverse Tanzszenen, die wir zusammen mit der Choreografin Katja Körber aus Heidelberg an zwei Blocktagen einstudierten. Etwas, was einige von uns zwar Überwindung kostete, doch auch sehr dabei half, das Stück zum Leben zu erwecken. Je näher der erste Auftritt rückte desto intensiver wurden die Proben. Der Stress wuchs, aber die spürbaren Fortschritte motivierten uns umso mehr für die in der letzten Woche täglichen Durchläufe. Und Corona ließ auch die Szenario Gruppe nicht unverschont. So machte es etwa zwei Wochen vor der Premiere bei uns die Runde, was bedeutete, dass beispielsweise bei einem wichtigen Probetag fast die Hälfte der Gruppe fehlte. Gemeinsam bewältigten wir diese Herausforderung, indem wir uns die Choreografien und Veränderungen gegenseitig beibrachten. Und so waren wir alle am Tag der Premiere euphorisch und zuversichtlich. Diese Energie war auch während des ganzen Auftritts zu spüren und sie machte ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wieder einmal durften wir unsere Flexibilität in den kommenden Tagen unter Beweis stellen, da sich Natalie während des ersten Auftritts den Fuß verletzte. Am nächsten Tag arrangierten wir innerhalb zwei Stunden verschiedene Szene so um, dass sie auch weiterhin ihre Rolle spielen konnte. Eine große Leistung von allen Beteiligten und vor allem ein weiterer Beweis für den intensiven Zusammenhalt unserer Gemeinschaft, der sich über das Jahr aufgebaut hatte.
In meinem ersten Jahr mit der Szenario AG sammelte ich Erfahrungen für mich und mit anderen, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden und für die ich mich jederzeit wieder entscheiden würde. Ich lernte viele Menschen und Persönlichkeiten kennen, mit denen ich zusammen durch Hochs und Tiefs ging und natürlich lernte ich unglaublich viel über Schauspiel und die Freuden, Schwierigkeiten und Erfahrungen, die es mit sich bringt. Ich freue mich auf die Zeit, die mir in dieser AG noch bleibt und hoffe, dass noch viele andere ähnliche positive Erfahrungen mit Szenario machen dürfen.
Cosma Kuklinski