Theater Szenario
  • Home
  • Die Theaterstücke
    • 2021/22 J&R
    • 2019/20 Auf der Kippe
    • 2018/19 Tell
    • 2017/18 Carpe Diem
    • 2016/17 Die Geierwally
    • 2015/16 Yvonne, die Burgunderprinzessin
    • 2014/15 Homevideo
    • 2013/14 Iphigenie Königskind
    • 2012/13 Krabat
    • 2011/12 Winner and Loser
    • 2010/11 Taco Das Musical
    • 2009/10 Der gute Mensch von Sezuan
    • 2008/09 Prima Klima
    • 2007/08 Nachtschwärmer
    • 2006/07 Die neuen Leiden des jungen W.
    • 2006/07 norway.today
    • 2005/06 Euro-Papa
    • 2004/05 Unter Verdacht
    • 2003/04 Frühlings Erwachen
    • 2002/03 Der Weltuntergang
    • 2001/02 Lysistrata
    • 2000/01 Im Park
    • 1999/00 Romeo und Julia
    • 1998/99 Das besondere Leben der Hilletje Jans
  • Das aktuelle Stück
  • Unsere Arbeit
  • Die Gruppe
  • Galerie
  • Plakate
  • Interview
  • Veranstaltungen
  • Presse
  • Sonstiges
Wir stellen Fragen, Ben gibt Antworten  


Hier ein Interview mit unserem Theaterleiter Ben Hergl, Gründungsmitglied von Chawwerusch Theater vor 35 Jahren und selbst Schauspieler dort sowie Komponist bei vielen Produktionen und auch Autor/Regie.  


Theaterspielen mit Körper, Seele und Geist
Theater Szenario vom Pamina Schulzentrum feiert sein 20jähriges Jubiläum.

Ben Hergl, Gründungsmitglied und Schauspieler von Chawwerusch Theater leitet seit 20 Jahren das Theater Szenario am Pamina-Schulzentrum. Patrick Borchardt, ein ehemaliges Szenario Mitglied, führte ein Interview mit ihm. Patrick ist inzwischen selbst Schauspieler und Regisseur.

Wie kamst du als Theaterpädagoge vor 20 Jahren an das Pamina Schulzentrum?
Anlass war eine Einladung von dem damaligen Schulleiter Herrn Lothar Bade. Er war interessiert Theater als Angebot an der Schule zu etablieren. Das Gymnasium war gerade im Aufbau. Darstellendes Spiel als Unterrichtsfach gab es zu dieser Zeit noch nicht. So blieb nur die Möglichkeit einer Arbeitsgemeinschaft als freiwilliges Angebot für die Schüler/innen. Und was ich sehr begrüße: Bis heute ist das Angebot offen für alle Schularten im Pamina.

Wie hat sich dann die Theater AG entwickelt?
Schon bei der ersten Ausschreibung für das Schuljahr 1998/99, fanden sich 13 Schüler/innen, darunter nur zwei Jungs. Das ist jedes Schuljahr ähnlich. Einige verlassen die Gruppe, Neue kommen dazu. Viele bleiben jedoch bis zum Abitur. Insgesamt haben bis heute circa 150 Schüler/innen bei Theater Szenario mitgespielt.

Was ist dir von Anfang an wichtig in deiner Arbeit?
Ich möchte die Jugendlichen für Theater begeistern. Als Schüler spielte ich im Gymnasium am Kaiserdom in Speyer den Möbius aus Dürrematts Physiker. Die Bilder dieser Aufführungen habe ich noch heute im Kopf. Sicherlich mit einer der Gründe, dass ich heute Schauspieler und Regisseur bin.

Wie sind die Proben aufgebaut?
Es gibt wichtige Grundprinzipien der Arbeit, die den Rhythmus einer jeden Stunde aber auch die gesamte Probezeit prägen
Warm up: zu Beginn jeder Unterrichtsstunde gibt es ein "Aufwärmen". Körper und Stimme werden aktiviert. Die Sinne werden geweckt und die soziale Interaktion innerhalb der Gruppe durch Grundübungen gefördert.
Improvisation: damit ist das "freie" Erspielen von Szenen gemeint. Aus einer vorgegebenen Spielsituation werden eigene Szenen im Spiel erfunden. Dies fördert die spielerische Kreativität der Jugendlichen. Gleichzeitig legen die Improvisationen auch den Grundstein für die konkrete Regiearbeit, die daraus folgt
Erarbeitung des Theaterstücks: Ziel der AG ist es für mich, innerhalb eines Schuljahres ein Theaterstück zu produzieren, das öffentlich gezeigt wird. Ziel einer jeden künstlerischen Arbeit ist die Präsentation vor Publikum. Wichtig sind immer auch die Schulvorstellungen.


Wo führt Ihr eure Stücke auf?
Da die Schule über keine geeigneten Räumlichkeiten für Theater verfügt, werden die Theaterstücke im Chawwerusch Theatersaal aufgeführt. Das hat den Vorteil, dass wir dort über professionelle Technik verfügen. Zu jedem guten Theaterstück gehört ein überzeugendes Bühnenbild, das in einem theateraffinen Raum präsentiert werden will. Und passende Kostüme.

Durch die Aufführungen im Chawwerusch Theatersaal erhält das jeweilige Stück der Theater AG auch einen außerschulischen Rahmen von Öffentlichkeit. Weiter hat sich so die gute Kooperation der Schule mit dem Chawwerusch Theater nachhaltig entwickelt.

Wie lief die Zusammenarbeit mit dir und der Gruppe?
Schule war für mich Neuland. Das heißt, ich musste erst einmal lernen, wie Schulstrukturen funktionieren. Welche Erwartungen an einen "Lehrer" gestellt werden. Umgekehrt war für die Schüler/innen mein Arbeitsstil völlig fremd. So hat es schon gebraucht sich aneinander zu gewöhnen.
Die Zusammenarbeit würde ich insgesamt als kooperativ und kommunikativ bezeichnen.



Was ist er Unterschied zum normalen Unterricht?
Die Struktur der AG ist für die Theaterarbeit ideal: es gibt keine Noten und die Teilnahme ist freiwillig. Es geht nicht um Pauken und Arbeiten schreiben, sondern um ganzheitliches, gemeinschaftliches Lernen. Die Jugendlichen können hier ihre Hoffnungen, Ideen, Wünsche einbringen und sich und ihre Mitspieler/innen einmal ganz anders erleben: sie schlüpfen in fremde Rollen, erzählen Geschichten auf der Bühne, die beides sein können, ganz nah an ihnen selbst oder spannend weit weg vom eigenen Alltag. In der Probezeit arbeiten wir dann daran, dass dies dem Publikum authentisch erzählt wird. Das übt eine große Faszination aus. Für die Jugendlichen wie für‘s Publikum.


Wie zeitintensiv ist das Ganze?
Mein Zeitbudget sind drei Wochenstunden.
Ein Theaterstück ist damit aber nicht zu machen. Theaterarbeit kann nicht im Dreiviertelstundenrhythmus funktionieren. Deshalb gibt es jeden Monat einen zusätzlichen Blocktag, gegen Ende der Probezeit auch ein oder zwei ganze Probewochenenden. Hinzukommt, dass die Jugendlichen je nach Rolle auch Einzelproben, bzw. Proben in der Kleingruppe haben, was den Rahmen des normalen schulischen AG-Alltags sprengt. Dass die Jugendlichen ein so großes Maß ihrer Freizeit in das Theaterspiel stecken, finde ich großartig. Ich nehme die Mehrarbeit für mich in Kauf, weil ich will, dass die Jugendlichen ein überzeugendes Ergebnis präsentieren können. Und weil auch ich ein überzeugendes Ergebnis präsentieren möchte.


Alle Stücke im Überblick:
1999: Das besondere Leben der Hilletje Jans, Ad de Bond
2000:
Romeo und Julia, eigene Bearbeitung
2001:
Im Park, eigene Bearbeitung
2002:
Lysistrata, Aristophanes
2003:
Der Weltuntergang, Jura Soyfer
2004:
Frühlings Erwachen, Frank Wedekind
2005:
Unter Verdacht, frei nach Carol Oates
2006:
Europapa, Produktion mit „Les Autres“ aus dem Elsass
2007:
Die neuen Leiden des jungen W., Ulrich Plenzdorf
2007:
norway. Today, Igor Bauersima
2008:
Nachtschwärmer, Thomas Oberender
2009 Prima Klima - Ein Musiktheaterstück
2010 Der gute Mensch von Sezuan
2011 Taco - Das Musical
2012 Winner and Loser

2013 Krabat
2014 Iphigenie Königskind
2015 Homevideo
2016 Yvonne, die Burgunderprinzessin
2017 Die Geierwally
2018 Carpe Diem

Wie der Überblick der Stücke zeigt, habt ihr ja einen großen Bogen geschlagen: von den alten Griechen bis heute: fast 2500 Jahre Theatergeschichte. Wie kommt das?

Wichtig war für mich die ungeheure Vielfalt des Theaters aufzuzeigen und nicht nur eine Stilrichtung zu bedienen. Außerdem habe ich immer wieder Stücke oder Stoffe gesucht, die einen Platz im Leben der Jugendlichen und damit auch gesellschaftspolitische Relevanz hatten. Das macht letztlich diese ungeheure Bandbreite aus. So haben wir im letzten Schuljahr aus dem Film „Club der toten Dichter“ ein eigenes heutiges Bühnenstück konzipiert und den zwanzig Jahre alten Stoff unter dem Titel „Carpe Diem“- was so viel bedeutet wie pflücke den Tag sehr erfolgreich aufgeführt.




Ihr werdet immer wieder zu den Landesschultheatertagen eingeladen oder ward auch schon mal beim Schultheater der Länder als Vertreter von Rheinland-Pfalz.
Ja, diese Festivals sind immer ein besonderes Highlight für die Gruppe und sicher auch ein Qualitätsbeweis. Theater Szenario wurde in den letzten Jahren regelmäßig zu den Schultheatertagen des Landes Rheinland-Pfalz eingeladen und war 2016 in Erfurt auf dem Schultheatertreffen der Länder als Vertretung von Rheinland-Pfalz dabei. Ein Imagegewinn für das Pamina Schulzentrum.

​
Zwanzig Jahre machst du das jetzt schon: Was ist Deine Motivation oder was treibt Dich an bei Deiner Theaterarbeit mit den Jugendlichen?
Man staunt ja selbst, wenn man sieht, was in den vielen Jahren entstanden ist. Nachwuchsarbeit ist für mich was ganz besonderes. Es freut mich, dass einige meiner Szenarios sich dem Theater verschrieben haben. Eine wurde Gewandmeisterin. Ein Anderer ist an einer Musicalschule und hat in diesem Jahr beim Bundeswettbewerb Gesang den ersten Platz in der Kategorie Chanson gewonnen. Weitere haben den Berufsweg als Schauspieler, Regisseur oder Kostümbild eingeschlagen.

Wir danken dir für das Gespräch und wünschen Theater Szenario weiterhin viel Erfolg.
Das wünsche ich Dir auch. Und ich möchte mich herzlich für die gute Zusammenarbeit mit der Pamina Schule und meinem Chawwerusch Theater bedanken. 


​




Das Interview führte das ehemalige Mitglied Patrick Borchardt bei Szenario ist.

 




Powered by Create your own unique website with customizable templates.