2001/2002 wurde die Gruppe wieder ein wenig kleiner, insgesamt bestand sie noch aus 11 Schauspielerinnen.
Besetzung: Sophie Malthaner: Lysistrata
Sarah Stibig: Myrrhinne
Maite Tritschler: Kalonike
Fanny Müller: Lampito
Judith Siebel: Diobrina (Chorführerin)
Katharina Schneider: Kinesias, Nikodike (Frauenchor) Friederike Kuntz: Drakes (Chorführer), 1. Frau
Claudia Dietherich: Strytomores (Herrenchor), 2. Frau
Maren Lang: Athener, Pheidrias (Herrenchor)
Kristina Lang: Spartaner, Stratyllis (Frauenchor)
Claudia Lehmann: Ratsherr, 3. Frau
Inhalt:
Der Peleponesische Krieg bestimmt das Leben in Athen. Die jungen Männer haben eine krisensichere Beschäftigung als Soldaten und die Alten träumen von ihren eigenen Ruhmestaten. Alles läuft wie es den Göttern und Ratsherren gefällt. Alles? Nicht ganz. Die Frauen stellen sich mal wieder quer und machen damit den ganzen schönen Krieg kaputt. Sie verweigern sich den Männern solange, bis diese endlich zwischen Sparta und Athen Frieden schließen. Ja dürfen die das denn? Aristophanes schrieb seine herrlich schrille Komödie im Jahre 411 vor unserer Zeitrechnung. Seine bissige Ironie hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren.
Die Premiere dieses Stückes war auf den 10. Kinder- und Jugendtheatertagen in Göcklingen. Ein zweites Mal wurde das Stück in der Turnhalle des Pamina Schulzentrums aufgeführt.
Das Bühnenbild zu diesem Stück mit schwarzen Kulissenvorhängen bestand praktisch nur aus einem großen Holzturm im Zentrum (siehe Fotos), der uns auch während den Proben Spaß machte (hochklettern, herunterklettern, dabei versuchen, nicht herunterzufallen etc.). Da die Unterscheidung der Männer und Frauen in diesem Stück zentral war, bekamen die Frauen alle weiße Gewänder, die Männer schwarze, genäht von Frau Lang. Zusätzlich kamen gelegentlich Masken zum Einsatz, sowie einige verschiedene Requisiten (Krüge, Stäbe).
Die Rollenverteilung wurde wie immer von Ben endgültig festgelegt, und wie immer gab es viele fröhliche, aber auch einige unglückliche Gesichter dabei. Einige waren mit ihrer Rolle bis zum Schluss nicht zufrieden, verkörperten sie jedoch trotzdem sehr gut. Auch diesmal mussten die Männerrollen wieder von Mädchen übernommen werden, was uns aber eher wenig Probleme bereitete.
Ben wählte dieses Stück für uns aus, da wir den Wunsch geäußert hatten, ein antikes Stück zu spielen. An die etwas außergewöhnliche Sprache hatten wir uns auch bald gewöhnt.
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Zitate:
Lysistrata: Ja, diese Frauen! Wär'n sie herbestellt
Den alten Ziegenbock, den Pan, zu feiern
Zur wilder Orgie in den Bacchustempel
Zum schönen Liebesfest der Aphrodite, -
Da käm' man vor Musik und Tanz nicht durch! -
Jetzt ist noch keine einzige da!
Schwur: Ich laß keine Mann an mich kommen, weder Liebsten noch Gatten
Auch wenn er kommt wie ein Sturmbock, der Mauern bricht
Zuhaus will ich sitzen, als Jungfrau rein
In meinem dünnsten Kleid, verführerisch und hergerichtet
Damit mein Mann nach mir vor Verlangen toll wird!
Aber hingegen, will ich mich ihm niemals willig
Und wenn er mich zwingt, bin ich kalt und verderb ihm den Spaß.
Halt ich den Schwur, so soll Segen sich auf mich ergießen.
Aber brech ich den Schwur, so soll meine Schale leer sein.
Ratsherr: Was? Schon wieder Ruhestörung durch Frauen?
Unseren ganzen Krieg haben sie uns so versaut!
Mit dem Krächzen der alten Weiber und Klagegeheul der jungen,
Mit dem wilden Getanz auf der Straße ist es ihnen gelungen,
Selbst unsere Götter durch ihren Frevel so zu verwirren,
Dass sie in ihrer Pflicht gegen unser Athen sich irren.
Mit ihrem unheilverkündenden Worten und Klagen
Sind es die Weiber, die Schuld an der lange Kriegsdauer tragen!
Sonst hätten die Götter uns längst den gebührenden Sieg verliehen.
Chorführerin: He! Aufhören da was soll den das?
Ihr gottverlassene Schar!
So etwas tut gewiss kein Mann
Mit Kraft und Eher im Leib
Chorführer: Nein, hat man sowas schon gesehen?
Ein Haufen Weiber kommt daher, verteidige das Tor!
Chroführerin: Ein Haufen? Ha! Sei nur nicht frech. Wir solln ein Haufen sein?
Du hast noch nicht ein Tausendstel von unsrer Schar gesehen!
Chorführer: Komm her, Pheidrias, rupfen wir doch diese alten Hennen!
Ein Stock auf ihren Buckel, dann werden sie uns kennen
Chorführerin: Wenn nur einer uns anrührt, mit dem ists vorbei
Chorführer: Schweig! Denn ich rupf dich jung und glatt,
Du zottige alte Schlampe!
3. Frau: Ich krieg ein Kind, ich krieg ein Kind! Oh Göttin,
Halt meine Wehen auf, bis ich ein Bett find!
Lysistrata: Was schwatz du daß
3. Frau: Ich hab die Weh'n.
Lysistrata: Was? Gestern
Warst du noch nicht mal schwanger.
3. Frau: Doch heute bin ichs!
Lysistrata: Was du nicht sagst!
Was hast du da so Hartes?
3. Frau: Einen Jungen!
Lysistrata: So wahr die Göttin lebt, dein Kind klingt hohl
Und wie Metall. -
Gleich werden wir es haben!
Da hast du ihn! Ein kerngesunden Helm!
Er lacht dich an! So bist du also schwanger?
3. Frau: Bei Zeus, das bin ich.
Lysistrata: Und wozu der Helm?
3. Frau: Ich hab ihn mitgebracht, falls ich das Kind
Hier in der Burg krieg, dass ichs in den Helm leg,
Wies Tauben ins tun Nest.
Lysistrata: Nichts als Betrug! Du bleibst
und wartest, bis dein Helm von selber laufen kann!
Lysistrata: Das Spiel ist aus. Noch nicht aus sind die Kriege.
Auch zwischen Sparta und Athen der Krieg
Ist nicht in Liebe, nein, in Blut erstickt,
So gings bis heut, Jahrhundert um Jahrhundert.-
Die Frauen? - Ja, die Frauen haben oftmals
verflucht den Krieg der Männer, Brüder Söhne.
sie kämpfen gegen ihn noch immer an.
Doch kommt kein Friede bloß vom waffenlosen Kampf
der Frauen gegen liebestolle Männer.
Auch Aristophanes hat nicht geglaubt,
es sei o leicht, den Wahnsinn zu beenden,
nur: dass es Wahnsinn war, das wollt' er zeigen,
und dass es denkbar wäre, dass die Liebe
siegt über Vorurteil und altgewohnten Haß.
Denn zu Lysistratas Zeit war der Krieg
noch menschlich unmenschlich und nicht wie heute.
Es gab noch Sieger und es gab noch Beute,
und Aristophanes konnte noch lachen
und sein Athen noch mit ihm lache machen.
Wir aber brauchen heute andre Rollen,
wenn wir nicht heut nur, nein, auch morgen lachen wollte.
Besetzung: Sophie Malthaner: Lysistrata
Sarah Stibig: Myrrhinne
Maite Tritschler: Kalonike
Fanny Müller: Lampito
Judith Siebel: Diobrina (Chorführerin)
Katharina Schneider: Kinesias, Nikodike (Frauenchor) Friederike Kuntz: Drakes (Chorführer), 1. Frau
Claudia Dietherich: Strytomores (Herrenchor), 2. Frau
Maren Lang: Athener, Pheidrias (Herrenchor)
Kristina Lang: Spartaner, Stratyllis (Frauenchor)
Claudia Lehmann: Ratsherr, 3. Frau
Inhalt:
Der Peleponesische Krieg bestimmt das Leben in Athen. Die jungen Männer haben eine krisensichere Beschäftigung als Soldaten und die Alten träumen von ihren eigenen Ruhmestaten. Alles läuft wie es den Göttern und Ratsherren gefällt. Alles? Nicht ganz. Die Frauen stellen sich mal wieder quer und machen damit den ganzen schönen Krieg kaputt. Sie verweigern sich den Männern solange, bis diese endlich zwischen Sparta und Athen Frieden schließen. Ja dürfen die das denn? Aristophanes schrieb seine herrlich schrille Komödie im Jahre 411 vor unserer Zeitrechnung. Seine bissige Ironie hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren.
Die Premiere dieses Stückes war auf den 10. Kinder- und Jugendtheatertagen in Göcklingen. Ein zweites Mal wurde das Stück in der Turnhalle des Pamina Schulzentrums aufgeführt.
Das Bühnenbild zu diesem Stück mit schwarzen Kulissenvorhängen bestand praktisch nur aus einem großen Holzturm im Zentrum (siehe Fotos), der uns auch während den Proben Spaß machte (hochklettern, herunterklettern, dabei versuchen, nicht herunterzufallen etc.). Da die Unterscheidung der Männer und Frauen in diesem Stück zentral war, bekamen die Frauen alle weiße Gewänder, die Männer schwarze, genäht von Frau Lang. Zusätzlich kamen gelegentlich Masken zum Einsatz, sowie einige verschiedene Requisiten (Krüge, Stäbe).
Die Rollenverteilung wurde wie immer von Ben endgültig festgelegt, und wie immer gab es viele fröhliche, aber auch einige unglückliche Gesichter dabei. Einige waren mit ihrer Rolle bis zum Schluss nicht zufrieden, verkörperten sie jedoch trotzdem sehr gut. Auch diesmal mussten die Männerrollen wieder von Mädchen übernommen werden, was uns aber eher wenig Probleme bereitete.
Ben wählte dieses Stück für uns aus, da wir den Wunsch geäußert hatten, ein antikes Stück zu spielen. An die etwas außergewöhnliche Sprache hatten wir uns auch bald gewöhnt.
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Zitate:
Lysistrata: Ja, diese Frauen! Wär'n sie herbestellt
Den alten Ziegenbock, den Pan, zu feiern
Zur wilder Orgie in den Bacchustempel
Zum schönen Liebesfest der Aphrodite, -
Da käm' man vor Musik und Tanz nicht durch! -
Jetzt ist noch keine einzige da!
Schwur: Ich laß keine Mann an mich kommen, weder Liebsten noch Gatten
Auch wenn er kommt wie ein Sturmbock, der Mauern bricht
Zuhaus will ich sitzen, als Jungfrau rein
In meinem dünnsten Kleid, verführerisch und hergerichtet
Damit mein Mann nach mir vor Verlangen toll wird!
Aber hingegen, will ich mich ihm niemals willig
Und wenn er mich zwingt, bin ich kalt und verderb ihm den Spaß.
Halt ich den Schwur, so soll Segen sich auf mich ergießen.
Aber brech ich den Schwur, so soll meine Schale leer sein.
Ratsherr: Was? Schon wieder Ruhestörung durch Frauen?
Unseren ganzen Krieg haben sie uns so versaut!
Mit dem Krächzen der alten Weiber und Klagegeheul der jungen,
Mit dem wilden Getanz auf der Straße ist es ihnen gelungen,
Selbst unsere Götter durch ihren Frevel so zu verwirren,
Dass sie in ihrer Pflicht gegen unser Athen sich irren.
Mit ihrem unheilverkündenden Worten und Klagen
Sind es die Weiber, die Schuld an der lange Kriegsdauer tragen!
Sonst hätten die Götter uns längst den gebührenden Sieg verliehen.
Chorführerin: He! Aufhören da was soll den das?
Ihr gottverlassene Schar!
So etwas tut gewiss kein Mann
Mit Kraft und Eher im Leib
Chorführer: Nein, hat man sowas schon gesehen?
Ein Haufen Weiber kommt daher, verteidige das Tor!
Chroführerin: Ein Haufen? Ha! Sei nur nicht frech. Wir solln ein Haufen sein?
Du hast noch nicht ein Tausendstel von unsrer Schar gesehen!
Chorführer: Komm her, Pheidrias, rupfen wir doch diese alten Hennen!
Ein Stock auf ihren Buckel, dann werden sie uns kennen
Chorführerin: Wenn nur einer uns anrührt, mit dem ists vorbei
Chorführer: Schweig! Denn ich rupf dich jung und glatt,
Du zottige alte Schlampe!
3. Frau: Ich krieg ein Kind, ich krieg ein Kind! Oh Göttin,
Halt meine Wehen auf, bis ich ein Bett find!
Lysistrata: Was schwatz du daß
3. Frau: Ich hab die Weh'n.
Lysistrata: Was? Gestern
Warst du noch nicht mal schwanger.
3. Frau: Doch heute bin ichs!
Lysistrata: Was du nicht sagst!
Was hast du da so Hartes?
3. Frau: Einen Jungen!
Lysistrata: So wahr die Göttin lebt, dein Kind klingt hohl
Und wie Metall. -
Gleich werden wir es haben!
Da hast du ihn! Ein kerngesunden Helm!
Er lacht dich an! So bist du also schwanger?
3. Frau: Bei Zeus, das bin ich.
Lysistrata: Und wozu der Helm?
3. Frau: Ich hab ihn mitgebracht, falls ich das Kind
Hier in der Burg krieg, dass ichs in den Helm leg,
Wies Tauben ins tun Nest.
Lysistrata: Nichts als Betrug! Du bleibst
und wartest, bis dein Helm von selber laufen kann!
Lysistrata: Das Spiel ist aus. Noch nicht aus sind die Kriege.
Auch zwischen Sparta und Athen der Krieg
Ist nicht in Liebe, nein, in Blut erstickt,
So gings bis heut, Jahrhundert um Jahrhundert.-
Die Frauen? - Ja, die Frauen haben oftmals
verflucht den Krieg der Männer, Brüder Söhne.
sie kämpfen gegen ihn noch immer an.
Doch kommt kein Friede bloß vom waffenlosen Kampf
der Frauen gegen liebestolle Männer.
Auch Aristophanes hat nicht geglaubt,
es sei o leicht, den Wahnsinn zu beenden,
nur: dass es Wahnsinn war, das wollt' er zeigen,
und dass es denkbar wäre, dass die Liebe
siegt über Vorurteil und altgewohnten Haß.
Denn zu Lysistratas Zeit war der Krieg
noch menschlich unmenschlich und nicht wie heute.
Es gab noch Sieger und es gab noch Beute,
und Aristophanes konnte noch lachen
und sein Athen noch mit ihm lache machen.
Wir aber brauchen heute andre Rollen,
wenn wir nicht heut nur, nein, auch morgen lachen wollte.