Die fünfte Produktion der Gruppe mit elf Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren.
Dieses Mal gab es allerdings auch musikalische Einlagen, 4 Musiker gehörten dieses Jahr zu der Gruppe dazu. Mit diesem Stück kam die Theater Gruppe Szenario das erste Mal in das Saalprogramm des Chawwerusch Theaters.
Regie: Ben Hergl
Assistenz: Christiane Gebhart
Musik: Martin Detzel
Bühne/Licht: Reinhard Blaschke
Kulisse: Brigitte Sommer
Die Besetzung:
Olga Bernhardt: Modedame, Papagei, Mann
Claudia Dietherich: Saturn, Führer, Polizist
Stephanie Fritz: Modedame, Venus, Beamter
Maren Lang: Diplomat, Titze-Tante, Mrs.Rockford
Kristina Lang: Diplomat, Bayer, Mr. Wood
Claudia Lehmann: Konrad, Fotograf, Prediger, Winston
Sophie Malthaner: Jungfer, Beamter, Rockford
Katharina Schneider: Mars, Dieb, Journalistin
Judith Siebel: Professor Guck
Sarah Stibig: Mond, Bayer, Sängerin
Maite Tritschler: Sonne, Mädchen, Sängerin
Christopher Bayer: Gitarre
Markus Metz: Klarinette
Sophie Tritschler: Cello
Laura Seither: Rhythmus
Inhalt:
Die Menschheit vor der Katastrophe.
Der Komet Konrad nähert sich unaufhörlich der Erde um diese zu vernichten. Ein Wissenschaftler mit Gewissen will diese Apokalypse verhindern. Seine Stimme verhallt. Niemand nimmt ihn wirklich ernst. Die Menschen wollen diese Gefahr nicht wahr haben und taumeln in Verblendung und Dummheit ihren letzten Tagen rettungslos entgegen. Im Gegenteil, sie begrüßen das Verhängnis als umsatzfördernde Sensation.
Wird die Menschheit überleben?
Jura Soyfer hat sein Stück 1936 in Wien geschrieben, als Warnung vor dem drohenden Krieg.
Mit unheimlicher Exaktheit wurde er bestätigt. Schon 1936 wurde sein Stück zum letzten Mal gespielt. Das Abkommen mit Hitler hatte den Untergang Österreichs besiegelt. Jura Soyfer bezahlt sein politisches Engagement mit dem Leben und stirbt 1939 in Buchenwald.
Als Ben uns dieses Stück vorschlug, waren wir zum größten Teil aus unterschiedlichen Gründen sehr kritisch und konnten uns nicht mit ihm anfreunden. Die Tatsache, "Planeten" zu spielen erschien uns suspekt, der Schluss gefiel uns ebenso wenig wie die vorgeschlagenen Gesangseinlagen.
Schließlich konnte Ben und doch von diesem Stück "überzeugen". Von Zeit zu Zeit konnten wir uns mit dem Stück mehr anfreunden und waren größtenteils letztendlich doch mit ihm zufrieden.
Die Rollenverteilung lief wie immer nicht ohne Probleme. Sie waren für uns wirklich sehr sonderbar verteilt, manche bekamen Rollen, die sie sich bei sich selber nicht vorstellen konnten. Daher wurden auch noch ein paar Besetzungen umdisponiert. Wie so oft, waren die meisten bei Abschließung des Stückes letzten Endes doch zufrieden gewesen.
Da dieses Stück in das Saalprgramm des Chawwerusch Theaters aufgenommen wurde, war es für alle Beteiligten um einiges mehr Arbeit als die vorhergehenden Stücke. Längere und mehr Proben, mehr Aufwand mit Kostümen und Bühnenbild, Werbeplakate bemalen. Es war wirklich ein gravierender Unterschied zu den vorhergehenden Jahren, der sich unserer Meinung nach sicher gelohnt hat. Es war uns eine ganz neue Erfahrung, im Saal zu spielen, mit richtiger Bühne, richtiger Beleuchtung,richtigem Umkleideraum, und ... zahlendem Publikum! :)
Die Bühne war diesmal in zwei Bereiche gegliedert, wobei der hintere eine Erhöhung darstellte und mit dem vorderen durch eine Treppen in der Mitte und zwei Aufgängen an je einer Seite verbunden war. Wir hatten viel mehr Kostüme ("schöne" Kleider, alte Uniformen...) und Requisiten (das Teleskop, Tische, ein Werbeplakat, einen alten Kamerapparat) (größtenteils aus dem Fundus des Chawwerusch Theaters). Auch bekamen wir von der Unesco AG der Pamina Schulzentrums schöne Kulissen gemalt, die bei bestimmten Szenen zum Einsatz kamen.
Eine zusätzliche Herausforderung des Stückes war der Aspekt, dass einige singen mussten (andere, besonders Unbegabte in diesem Bereich, konnten sich erfolgreich davor drücken). Das führte auch zu allerlei Zwist zwischen Regie und uns, was sich mit der Zeit aber auch wieder legte. So bekamen wir auch live Musik in Form von Gitarre, Klarinette, Cello und allerlei anderer, undefinierbarer Instrumente. Sie stellten die Begleitung zu den Gesängen dar und waren auch bei so ziemlich jedem Szenenwechsel aktiv, untermalten sozusagen das ganze Stück. Viele meinten, sie hätten sich noch mehr dieser Musik in dem Stück gewünscht.
Zwei Wochen vor der Aufführung brach sich der Klarinettist den Arm, konnte dann aber doch noch spielen. Unser "Komet" verletzte sich leicht, als er bei einer Probe in sehr dunklen Licht und schlechte Sichtverhältnisse aufgrund einer Flugbrille statt in die Mitte des Saales zu rennen, gegen die Treppe lief. Auch bei den Aufführungen lief nicht immer alles wie geplant, aber das kommt eben schon mal vor.
Aufgeführt wurde das Stück Anfang Mai 2003 zweimal im Theatersaal des Chawwerusch Theaters und Ende Mai auf den Kinder- und Jugendtheatertagen in Hochstadt. Mit dieser Produktion wurden wir auch zu den Landesschultheatertreffen in Alzey aufgenommen und spielten dort Mitte Juli das Stück ein weiteres Mal. Dort war auch eine Gruppe aus Kaiserslautern, die auch "Der Weltuntergang" aufführte, allerdings war das Stück ziemlich anders inszeniert. Wir hatten wie immer schwarze Kulissenvorhänge und im Stück gab es vorwiegend schwarze Kostüme. Wir hatte zwar, im Vergleich zu den vorhergehenden Stücken, recht viele Requisiten, im Vergleich zu der Gruppe aus Kaiserslautern allerdings sehr wenige. Die Inszenierung dieser Gruppe war auch viel "bunter" als die unserer Gruppe. Zusätzlich wurde bei uns teilweise Text gestrichen und Szenen umsortiert, was bei der anderer Gruppe nicht der Fall war.
Insgesamt eine recht interessante Erfahrung für uns, wie unterschiedlich man doch zwei gleiche Stücke inszenieren kann.
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