Mutiges Spiel mit der Sittsamkeit
HERXHEIM: Theaterensemble "Szenario" mit "Frühlings Erwachen" in Herxheim
Mutig sind die Akteure vom Herxheimer Theaterensemble "Szenario" allemal. Mit "Frühlings Erwachen" hat der Autor Frank Wedekind schon vor fast 100 Jahren die Menschen aufgerüttelt, mangelnde sexuelle Aufklärung heftig kritisiert und Fragen nach dem Tod und den Gründen des Seins ausgeworfen. Mutig haben sich die 16 Schauspieler der Theater-AG des Pamina-Gymnasiums zusammen mit Regisseur Ben Hergl vom Chawwerusch-Theater an den schwierigen Stoff gewagt und selbst beklemmende Szenen nicht gemieden. Beim - gespielten - Onanieren erklang noch manchen Lachen im bis auf den letzten Platz besetzen Chawwerusch-Theatersaal. Als sich Melchior allerdings - vermeintlich - an Wendla verging, blickten bei der Premiere am Samstag einige Zuschauer geschockt drein.
Maite Tritschler spielte die ahnungslose 14-jährige Wendla, hinterfragte mit kindlichenm Blicken die Worte ihrer Mutter, wonach der Storch die Babys bringt. Philipp Braun verkörperte den aufgeklärten Melchior, der ohne Zwänge seine Jugend auslebt. Und Christian Kolain schlüpfte in die Rolle des bedrückten Moritz Stiefel, der in der Schule scheitert und seinem Leben selbst ein Ende setzt. So unterschiedlich die drei Charaktere auch sind, zum Schluss zwingt der Druck der konservativen Gesellschaft sie in die Kniee. Recht bekommen jene, die an verkrusteten Strukturen festhalten.
Mit Nachdruck haben die jungen Akteure die Probleme des frühen 20. Jahrhunderts in vielen kurzen Szenen aufgearbeitet. Parallelen zur Gegenwart vermieden, sind auch beim Bühnenbild neutral geblieben. Allemal haben sie aber zum Nachdenken angeregt und manches Kopfschütteln provoziert. Sophie Malthaner beispielsweise in der Rolle von Wendlas Mutter, als sie die bohrenden Fragen ihrer Tochter umging und den Storch beharrte, der für Kindersegen sorgt. Alle Akteure von "Szenario" trugen ihren Teil bei, dass sich die Inszenierung trotz des ernsten Hintergrunds zwischen komischen und tragischen Momenten bewegte. Den Herren Lehrern verliehen sie komische Züge, als sie die Sittlichkeit in Erinnnerung riefen. Der Schock folgte in der Szene, in der Wendla ihr Kind abtreiben soll.
Bilduntertitel: Frau Bergmann (Sophie Malthaner, li.) beharrt darauf: Der Storch bringt die Kinder. Letztlich wundert sich ihre 14-jährige Tochter Wendla (Maite Tritschler), als sie schwanger ist.
HERXHEIM: Theaterensemble "Szenario" mit "Frühlings Erwachen" in Herxheim
Mutig sind die Akteure vom Herxheimer Theaterensemble "Szenario" allemal. Mit "Frühlings Erwachen" hat der Autor Frank Wedekind schon vor fast 100 Jahren die Menschen aufgerüttelt, mangelnde sexuelle Aufklärung heftig kritisiert und Fragen nach dem Tod und den Gründen des Seins ausgeworfen. Mutig haben sich die 16 Schauspieler der Theater-AG des Pamina-Gymnasiums zusammen mit Regisseur Ben Hergl vom Chawwerusch-Theater an den schwierigen Stoff gewagt und selbst beklemmende Szenen nicht gemieden. Beim - gespielten - Onanieren erklang noch manchen Lachen im bis auf den letzten Platz besetzen Chawwerusch-Theatersaal. Als sich Melchior allerdings - vermeintlich - an Wendla verging, blickten bei der Premiere am Samstag einige Zuschauer geschockt drein.
Maite Tritschler spielte die ahnungslose 14-jährige Wendla, hinterfragte mit kindlichenm Blicken die Worte ihrer Mutter, wonach der Storch die Babys bringt. Philipp Braun verkörperte den aufgeklärten Melchior, der ohne Zwänge seine Jugend auslebt. Und Christian Kolain schlüpfte in die Rolle des bedrückten Moritz Stiefel, der in der Schule scheitert und seinem Leben selbst ein Ende setzt. So unterschiedlich die drei Charaktere auch sind, zum Schluss zwingt der Druck der konservativen Gesellschaft sie in die Kniee. Recht bekommen jene, die an verkrusteten Strukturen festhalten.
Mit Nachdruck haben die jungen Akteure die Probleme des frühen 20. Jahrhunderts in vielen kurzen Szenen aufgearbeitet. Parallelen zur Gegenwart vermieden, sind auch beim Bühnenbild neutral geblieben. Allemal haben sie aber zum Nachdenken angeregt und manches Kopfschütteln provoziert. Sophie Malthaner beispielsweise in der Rolle von Wendlas Mutter, als sie die bohrenden Fragen ihrer Tochter umging und den Storch beharrte, der für Kindersegen sorgt. Alle Akteure von "Szenario" trugen ihren Teil bei, dass sich die Inszenierung trotz des ernsten Hintergrunds zwischen komischen und tragischen Momenten bewegte. Den Herren Lehrern verliehen sie komische Züge, als sie die Sittlichkeit in Erinnnerung riefen. Der Schock folgte in der Szene, in der Wendla ihr Kind abtreiben soll.
Bilduntertitel: Frau Bergmann (Sophie Malthaner, li.) beharrt darauf: Der Storch bringt die Kinder. Letztlich wundert sich ihre 14-jährige Tochter Wendla (Maite Tritschler), als sie schwanger ist.