Tanzend auf der Müllkippe
Herxheim startet nach Corona-Lockdown mit "Auf der Kippe" in die Theatersaison
Herxheim. Der Lockdown traf die Theaterleute besonders hart. Doch nach einem halben Jahr Zwangspause ist die theaterlose Zeit in Herxheim jetzt vorbei. "Szenario", die Theatergruppe des Pamina-Schulzentrums, feierte in der Festhalle Premiere mit dem Stück "Auf der Kippe"
Und auf der Kippe habe das Projekt selbst gestanden, erzählt Ben Hergl, Regisseur und Schauspieler des Chawwerusch-Theaters. Er hat die Gruppe, der Schüler beider Schulen im Pamina-Schulzentrum angehören, vor 23 Jahren gegründet. Seitdem bringt er jedes Jahr ein neues Stück aus dem Bereich Jugendtheater auf die Bühne, das er zuvor maßgeschneidert hat. In diesem Schuljahr besteht "Szenario" aus acht Jungen und sieben Mädchen, ein Novum, da in der Vergangenheit die Mädchen deutlich in der Überzahl waren.
"Die Probearbeiten zum aktuellen Stück haben alle vor besondere Herausforderungen gestellt", schildert der Regisseur die letzten Monate. Da im Schulgebäude die strengen Corona-Regeln nicht eingehalten werden konnten, wich er mit seinen Schützlingen in den Proberaum und Theatersaal des Chawwerusch-Theaters aus. Ohne diese Möglichkeit wäre es nie zu einer Premiere gekommen.
Nach drei Schulaufführungen wurde das Stück am Mittwochabend der Öffentlichkeit vorgestellt. 140 Theaterfreunde durften in die Festhalle kommen, in der normalerweise 350 Personen Platz finden. Der Kartenvorverkauft verbunden mit den Personenangaben, lief übers Internet. Maskenpflicht am Eingang, Handdesinfiktion, kein Ausschank - fast hat man schon daran gewöhnt.
Jedenfalls konnten die kleinen Unannehmlichkeiten die Begeisterung des Publikums nicht trüben. Denn die jungen Schauspieler bereiteten den Besuchern einen großartigen Theaterabend. Die äteren Zuschauer erinnerten sich vielleicht noch an das Stück, das bereits 1989 von Walter Menzlaw inszeniert wurde.
"Auf der Kippe" thematisierte vor über 30 Jahren illegale Giftmülltransporte. Ein engagierter Journalist deckt die Machenschaften auf, doch der Skandal bleibt regional begrenzt.
Diese Geschichte hat Hergl brandneu aktualisiert und zusammen mit Co-Regisseur Patrick Borchardt auf die Bühne gebracht. Doch die Probleme, die jetzt behandelt werden, sind global und hängen alle miteinander zusammen.
Wie auf der Kippe steht die Zukunft unseres Planeten, weil ein skrupelloser Lebensstil alle Ressourcen auffrisst. Verdeutlicht wurde das auch durch das Bühnenbild (Ella Lechner), einer Müllkippe voller Plastikabfall und einem Giftmüllcontainer. Beeindruckend, wie die jungen Schauspieler die Themen Karrierestreben, Bestechung, Korruption, Geldgier und Hochstapelei aufgreifen und sie personifiziert darstellen. Und sie beziehen klar Stellung: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut", skandieren sie Gretas Botschaft. Dafür gab es viel Zwischenapplaus.
Doch wer die Stücke von Chawwerusch kennt, weiß, dass es darin keine strikte Trennung von Tragödie und Komödie gibt. So auch hier. Neben all dem Weltschmerz kommt auch der Humor nicht zu kurz, und auf der Müllkippe wird getanzt und gesungen. Aber Corona hat auch auf der Bühne ein Wörtchen mitgeredet. Bei einer Kampfszene, bei der kein Abstand eingehalten werden konnte, legten die Kämpfer ihren Mundschutz an. Und gesungen wurde nur Playback.
Herxheim startet nach Corona-Lockdown mit "Auf der Kippe" in die Theatersaison
Herxheim. Der Lockdown traf die Theaterleute besonders hart. Doch nach einem halben Jahr Zwangspause ist die theaterlose Zeit in Herxheim jetzt vorbei. "Szenario", die Theatergruppe des Pamina-Schulzentrums, feierte in der Festhalle Premiere mit dem Stück "Auf der Kippe"
Und auf der Kippe habe das Projekt selbst gestanden, erzählt Ben Hergl, Regisseur und Schauspieler des Chawwerusch-Theaters. Er hat die Gruppe, der Schüler beider Schulen im Pamina-Schulzentrum angehören, vor 23 Jahren gegründet. Seitdem bringt er jedes Jahr ein neues Stück aus dem Bereich Jugendtheater auf die Bühne, das er zuvor maßgeschneidert hat. In diesem Schuljahr besteht "Szenario" aus acht Jungen und sieben Mädchen, ein Novum, da in der Vergangenheit die Mädchen deutlich in der Überzahl waren.
"Die Probearbeiten zum aktuellen Stück haben alle vor besondere Herausforderungen gestellt", schildert der Regisseur die letzten Monate. Da im Schulgebäude die strengen Corona-Regeln nicht eingehalten werden konnten, wich er mit seinen Schützlingen in den Proberaum und Theatersaal des Chawwerusch-Theaters aus. Ohne diese Möglichkeit wäre es nie zu einer Premiere gekommen.
Nach drei Schulaufführungen wurde das Stück am Mittwochabend der Öffentlichkeit vorgestellt. 140 Theaterfreunde durften in die Festhalle kommen, in der normalerweise 350 Personen Platz finden. Der Kartenvorverkauft verbunden mit den Personenangaben, lief übers Internet. Maskenpflicht am Eingang, Handdesinfiktion, kein Ausschank - fast hat man schon daran gewöhnt.
Jedenfalls konnten die kleinen Unannehmlichkeiten die Begeisterung des Publikums nicht trüben. Denn die jungen Schauspieler bereiteten den Besuchern einen großartigen Theaterabend. Die äteren Zuschauer erinnerten sich vielleicht noch an das Stück, das bereits 1989 von Walter Menzlaw inszeniert wurde.
"Auf der Kippe" thematisierte vor über 30 Jahren illegale Giftmülltransporte. Ein engagierter Journalist deckt die Machenschaften auf, doch der Skandal bleibt regional begrenzt.
Diese Geschichte hat Hergl brandneu aktualisiert und zusammen mit Co-Regisseur Patrick Borchardt auf die Bühne gebracht. Doch die Probleme, die jetzt behandelt werden, sind global und hängen alle miteinander zusammen.
Wie auf der Kippe steht die Zukunft unseres Planeten, weil ein skrupelloser Lebensstil alle Ressourcen auffrisst. Verdeutlicht wurde das auch durch das Bühnenbild (Ella Lechner), einer Müllkippe voller Plastikabfall und einem Giftmüllcontainer. Beeindruckend, wie die jungen Schauspieler die Themen Karrierestreben, Bestechung, Korruption, Geldgier und Hochstapelei aufgreifen und sie personifiziert darstellen. Und sie beziehen klar Stellung: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut", skandieren sie Gretas Botschaft. Dafür gab es viel Zwischenapplaus.
Doch wer die Stücke von Chawwerusch kennt, weiß, dass es darin keine strikte Trennung von Tragödie und Komödie gibt. So auch hier. Neben all dem Weltschmerz kommt auch der Humor nicht zu kurz, und auf der Müllkippe wird getanzt und gesungen. Aber Corona hat auch auf der Bühne ein Wörtchen mitgeredet. Bei einer Kampfszene, bei der kein Abstand eingehalten werden konnte, legten die Kämpfer ihren Mundschutz an. Und gesungen wurde nur Playback.